IC Insight: e-Fuel-Produktion hautnah

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IC Insight: e-Fuel-Produktion hautnah

EINBLICKE IN DEN ANLAGENBETRIEB

 
OPERATIONS – das ist der Bereich, der sich bei INERATEC um die Inbetriebnahme, den Betrieb und die Instandhaltung der Anlagen kümmert. Heute gibt uns Daniel Herborn, unser Experte im Betrieb der Anlagen, einen Einblick in seinen Berufsalltag –
IC Insight: e-Fuel-Produktion hautnah

Daniel, du bist jetzt schon seit 2018 dabei, wie sah dein Werdegang bei INERATEC aus?

Im April 2018 habe ich hier meine Masterarbeit begonnen, im Oktober desselben Jahres abgegeben und bin seitdem fest angestellt. In meinem ersten Jahr habe ich im Bereich Technische Optimierung gearbeitet und kurz darauf zu Operations, also in den Betrieb, gewechselt

 

Wie sieht dein Arbeitsalltag als Betriebsexperte aus?

Zum einen betreue ich den Anlagenbetrieb gemeinsam mit dem Team. Zum anderen geht es bei mir auch viel um Schnittstellenarbeit. Das bedeutet, die neuen Erkenntnisse aus jedem Anlagenbetrieb festzuhalten und sich dazu auch mit der Engineeringabteilung auszutauschen. Mit den Kolleg*innen dieses Bereichs tausche ich mich über unsere Erfahrungen aus dem Betrieb aus. So können wir gemeinsam herausarbeiten, wo bei zukünftigen Anlagen Verbesserungspotenzial besteht. Aufgrund des starken personellen Zuwachses in unserer Abteilung ist außerdem die Dokumentation der Betriebsprozesse zur Qualitätssicherung besonders wichtig.

 

Wie fühlt es sich an, die klimafreundlichen e-Fuels selbst zu produzieren und in der Hand zu halten, nachdem man die Anlage zum Laufen gebracht hat?

Das ist auf jeden Fall ein Hammer-Gefühl! Die Antwort hat jetzt ja auch jede*r erwartet. Alle in der Firma stecken jeden Tag so viel Arbeit in das gemeinsame Ziel einer nachhaltigeren Zukunft. Man bekommt auch mit, was hinter jeder Anlage für ein Planungs- und Zeitaufwand steckt. Wenn diese dann mal steht und zuverlässig läuft, ist das echt cool. Man hat einfach direkt ein Produkt in der Hand, das genau so weiterverwertet werden kann. Unsere Anlagen sind sehr komplex. Wenn du aber eine Flasche mit e-Fuel aus CO2 und erneuerbarem Wasserstoff zeigen kannst, nach dem Motto „guck mal hier, das kommt da am Ende raus“, ermöglicht das ein ganz anderes Verständnis.

 

Wie läuft das ab von der Installation über die Inbetriebnahme bis zum Regelbetrieb?

Die Installation einer Anlage durch die Produktionsabteilung wird von uns am Zielort begleitet und zur Inbetriebnahme übernommen. Die Inbetriebnahme ist mit Abstand der aufregendste Schritt: hier müssen alle Gewerke, Bausteine und Verantwortliche perfekt miteinander funktionieren, damit die Anlage in den Regelbetrieb gehen kann.

 

Wie groß muss man sich das Team vorstellen? Können die Anlagen auch per Fernzugriff gesteuert werden?

Aktuell brauchen wir bei größeren Anlagen ein stehendes Betriebsteam zu jeder Tages- und Nachtzeit, welches die Anlagen betreut oder Rufbereitschaft hat. Die Teams müssen jedoch nicht sonderlich groß sein. Erst, wenn man für einen Service oder einen Einsatz ausrücken muss, sind größere Teams relevant. Als die Pandemie Anfang 2020 losging, waren wir bereits in der Lage, eine unserer Anlagen in Finnland komplett über Remote zu steuern, worauf wir sehr stolz sind. Die Entwicklung einer Vollautomatisierung unserer Anlagen hat zurzeit höchste Priorität. So kann der Personalbedarf auch bei den größeren Anlagen bald reduziert werden.

 

Was macht dir persönlich an deiner Arbeit am meisten Spaß?

Mich in komplizierte Angelegenheiten reinzufuchsen und dann zu schauen, was nicht so gut lief und was man besser machen kann. Kurz gesagt der Prozess der Problemlösung: Etwas funktioniert nicht, warum funktioniert das nicht, was zeigen uns die Daten und wie kann es besser funktionieren. Das sind Herausforderungen, die die Arbeit mit sich bringt, aber gerade das macht mir auch am meisten Spaß. Am wichtigsten ist es, ein sehr gutes Verständnis für die Anlagenprozesse zu haben und vor Ort sollte man natürlich auch handwerklich versiert sein.

 

Gab es ein Projekt, das du besonders spannend fandest?

Bei mir war es FlexChx, bei dem wir eine unserer Power-to-Liquid Anlagen in Finnland betrieben haben. Das war für mich das erste größere Projekt und der erste längere Auslandsaufenthalt, bei dem ich schon viele Aufgaben eigenständig übernehmen konnte. Damals wie heute finde ich es toll, dass wir die Chance hatten, nach Finnland zu fliegen und dort im Rahmen eines EU-Forschungsprojekt mit dem biobasierten Synthesegas unserer Partner synthetischen Kraftstoff herzustellen. Auch die Projektpartner*innen in Finnland waren gut drauf, das hat wirklich Spaß gemacht. Das Projekt wurde mittlerweile erfolgreich abgeschlossen.

 

Wie ist es, direkt vor Ort zu sein, viel zu reisen und die Anlagen an ihren Standorten zu installieren? Freut ihr euch auf das Büro, wenn ihr lange unterwegs wart?

Die Abwechslung, die einem die Arbeit an verschiedenen Standorten bietet, ist etwas Besonderes. Gleichzeitig bringen Außeneinsätze eine hohe Arbeitsbelastung mit sich, zumal man sich immer in einem neuen Umfeld befindet. In solchen Situationen bin ich sehr froh über den guten Umgang und Zusammenhalt innerhalb des Teams.

 

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